"IG Moschde" Neusatz/Rotensol

Interessensgemeinschaft Obstanbau und Obstverwertung

Kindergartenbesuch bei der IG Moschde

Eigener Apfelsaft, der direkt aus selbst gesammelten Äpfeln hergestellt wird – der Besuch bei der IG Moschde im Alten Schulhaus in Neusatz war auch dieses Jahr ein Renner für die Kinder des Kinderhauses Regenbogen. Mit Leiterin Birgit König und weiteren Erzieherinnen waren sie aus der Stadt in den Höhenort gekommen. Sogar ihre eigenen Äpfel und Birnen hatten sie mitgebracht, gesammelt von fleißigen Erzieherinnen. „Unsere Patenbäume zwischen Neusatz und Rotensol haben allerdings wenig getragen“, berichtete König, „wir haben anderswo dazu sammeln müssen.“ Und war dann sehr erstaunt, dass sie gemeinsam mit Verena Krause von der IG Moschde stolze 158 Kilo auf die Waage wuchtete.

Derweil war die Mostpresse im Hintergrund schon am Laufen. „Chefmoster“ Ulrich Wurster und „Jungmitglied“ Reinhold Rau ließen Lage um Lage grob zerkleinerten Apfelbreis in die Tücher pratzeln. „Was hast du da in den  Ohren?“ wurde Wurster neugierig auf seine Ohrstöpsel angesprochen – schon die lauten Geräusche zogen die Kinder interessiert an. Und die heißen Beutel aus der Heißabfüllung, die ein Kunde gerade einlud, waren ebenfalls höchst interessant zu berühren. „Jetzt geht’s aber los!“ stellte ein Mädchen erwartungsfroh fest, als die eigenen Äpfel über die Schütte in den Schacht kullerten. Eine kleine Verzögerung gab es noch: einige prächtig gewachsene Birnenquitten von der vorherigen Ladung stauten sich in der Förderschnecke und mussten erst von Hand zerkleinert werden. Als es dann rumpelte, schmatzte und der Turm aus Apfelbrei-Tüchern Lage um Lage wuchs, der frische Saft bald schäumend in die Behälter floss, verfolg auch letzte Skepsis. Fasziniert beobachteten die Kinder das Pressergebnis: Der goldgelbe Saft schmeckte tatsächlich noch besser als aus der Flasche zuhause! Da die „Sonnenschein“-Kinder des im Haus befindlichen Neusatzer Kindergartens um Leiterin Sarah Rothfuß mit eingeladen waren, durfte bei denen gemeinsam gefrühstückt werden. „Ein Geben und Nehmen!“ freute sich Kinderhaus-Leiterin König.

In der Moste aber ging es weiter, auf die restliche Abfüllung hatten Eva Aldinger und Marliese Wurster ein waches Auge. Es folgte schon der nächste Kunde. „Der Andrang ist allerdings gering“, gestand Ulrich Wurster, „das Gegenteil zum vergangenen Jahr. Fast ein Totalabsturz. Die Apfelernte ist zu schlecht. Dies ist jetzt das dritte Most-Wochenende. Ich schätze, wir machen nur noch einen weiteren Termin.“

(Winnie Gegenheimer / Schwarzwälder Bote)

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