Mit dem Vormosten am Samstag sind die Mitglieder der IG Moschde Neusatz/Rotensol in die neue Mostsaison gestartet. Vormosten – das hieß zunächst einmal, Räume und Maschine aus dem langen Winter- und Sommerschlaf zu wecken. Der Gemeinschaftsraum konnte auch im zurückliegenden Jahr pandemiebedingt nicht genutzt werden. Also waren Verena Krause, Nathalie Krause und Cornelia Merkle dort am gründlichen Putzen und Saubermachen. Derweil hatten Vereinsvorsitzender Timo Krause, sein Stellvertreter Ulrich Wurster sowie Hansjörg Sieger und Reinhard Rothfuß die Presse bereits durchgecheckt und zum Laufen gebracht. Premiere hatte die nagelneue Holzschütte von Marco König, auf die die ersten von gut 200 Kilo Äpfeln und Birnen prasselten, die Wurster fürs Vormosten mitgebracht hatte. „Überwiegend Brettacher und Boskop, dazu Wasserbirnen“, erklärte er, „frühe Äpfel gibt es dieses Jahr fast gar keine.“ Jedes Jahr andere Herausforderungen: Wie Vorsitzender Krause berichtete, war die Kelter im Vorjahr nahezu überrannt worden von der großen Nachfrage. Die Ehrenamtlichen waren der großen Nachfrage im reichen Apfeljahr 2020 kaum Herr geworden, zumal zu jedem Termin noch strenge Hygieneregeln einzuhalten waren: „Über siebzehn Tonnen Obst haben wir verarbeitet und um die 8.500 Liter Saft gepresst.“
Davon ist in diesem Jahr nicht auszugehen. Kälte und fehlende Sonne in den zurückliegenden Monaten lassen die Apfelernte mager ausfallen, weiß Krause: „Bisher haben wir wenig Anmeldungen.“
Ihrer eigenen Freude am Herstellen des frischen Safts tut das aber keinen Abbruch. Sack um Sack wird auf die Schütte geladen, die Äpfel rumpeln in die Spindel, pratzeln zermahlen auf die frisch gereinigten Tücher. Gepresst fließt dann der erste orangegelbe Saft in die Behälter, der seinen ganz eigenen, unverfälschten Apfelduft hat. Wurster misst gleich einmal die Süße: „45 Grad Öchsle. Nicht berauschend, aber ganz gut“, ist er für die frühe Zeit zufrieden.
Wer gerne sein Obst pressen lassen möchte – gerne auch mit Heißabfüllung im Bag-in-Box-System – kann sich über info@ig-moschde.de oder telefonisch bei Timo Krause unter 07083-928954 ab 18 Uhr melden.
Ein Bericht aus dem Schwarzwälder Bote vom 13.09.2021 von Winnie Gegenheimer