Eine richtig gute Saison hat die IG Moschde mit der Mostpresse im alten Neusatzer Schulhaus dieses Jahr gehabt, freut sich Verena Krause von der IG samt in Summe 29 Helfern der samstäglichen Einsätze.
Erfreuliche Zahlen
Mit dem letzten Termin, dem 12. Oktober, summierte sich das Pressgut auf knapp zehn Tonnen Obst. Zum Vergleich: 2023 erbrachte die Saison etwa 5,3 Tonnen. Rund 6.000 Liter Saft flossen diesen Herbst, der größte Teil davon wurde haltbar gemacht und im Bag-in-Box-System von den Kunden mitgenommen.
Engagierte IG-Mitglieder
Ulrich Wurster ist nicht nur IG-Mitglied von Beginn an, sondern mostet an diesem letzten Samstag auch selbst. Gut 270 Liter ergeben sich. Und als Saft-Gourmet schätzt er die spezielle Mischung: immer etwa ein Drittel Quitten zu den Äpfeln! Christophe Gentil hilft bei den nächsten eintreffenden Kunden, Familie Schneider aus Rotensol. Säcke werden gewogen und auf die Schütte gewuchtet. An der Presse erklärt Nathalie Krause gerade Vincent Merkel, worauf beim Aufschichten der Rahmenstapel mit Maische zu achten ist. Selbst vor wenigen Jahren noch das „Küken“ bei der IG Moschde, hat sie diese Saison sogar einen Termin bereits verantwortlich geleitet, berichtet Mutter Verena stolz. Hinter der Presse steht souverän Manfred Hädinger, drüben im Heißabfüllraum sind weitere Helfer am Werk. Dann rumpeln auch schon die Äpfel von Familie Schneider über die Schütte, die kleine Ejah schaut fasziniert zu. Sie darf später gleich vom frischen Saft probieren.
Saft und Schnaps
Zehn Parteien sind für den Tag angemeldet, erzählt Verena Krause. Meist mit Kleinmengen bis 200 Kilo Obst.
Doch das Interesse der Leute sei einfach erfreulich: „Es macht so richtig Spaß!“ Auch neue Mitglieder hat der Verein dieses Jahr gewinnen können. Ein wichtiger Schritt, um altes Kulturgut zu erhalten. Bis aus Karlsruhe sind Kunden gekommen. Diesmal auch solche, die die Maische wieder ungepresst mitgenommen haben – zum Ansetzen von Schnaps.
Hoffnung auf den Verbleib
Im August feierte die Mostpresse, die „eiserne Lady“, die ursprünglich in Rotensol stand, ihren 70sten Geburtstag. Die IG gratulierte „mit einem leckeren Schluck Hydrauliköl.“ Die alte Dame funktioniert noch einwandfrei. In die Heißabfüllanlage, da würde die IG gerne investieren, um den Ablauf von der Presse zu den Fässern effektiver zu gestalten. Aber es sind unsichere Zeiten für Investitionen. Die Zukunft der Kelter und der IG sind abhängig von der Zukunft des alten Schulhauses insgesamt.
ein Bericht von Winnie Gegenheimer